Bernkastel-Kues

 

Bernkastel-Kues, Kreis Bernkastel-Wittlich,
ca. 7000 Einwohner, 2366 ha, davon 349 ha Weinbau und 1064 ha Wald

 

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Der Stadtteil Bernkastel liegt am Kopfende einer weiten Moselschleife, in der Mündung des Tiefenbachtals, das eng und steil aus dem Hunsrück herunterführt. Kues und Bernkastel, seit 1905 vereinigt, sind durch eine Brücke verbunden. Zur Stadt gehören auch die früher selbständigen Weinorte Andel und Wehlen.

Schon sehr lange ist die Gegend besiedelt, in Kues fand man 1962 ein Dorf aus der Jungsteinzeit (4000 - 3000 vor Chr.), die älteste bekannte Siedlung an der Mosel überhaupt. Sicher haben auch Treverer und Römer hier gelebt, aber die erste urkundliche Erwähnung fällt ins 7. Jahrhundert. Merowinger und Luxemburger waren Herren auf der Burg, bis 1017 der trierische Erzbischof Poppo die Festung zerstörte und dem eigenen Herrschaftsbereich einverleibte. 1277 wurde die heutige Burg Landshut vom Erzbischof Heinrich von Vinstingen erbaut. 1291 erhielt Bernkastel die Stadtrechte von Kaiser Rudolf von Habsburg.

Die Burg überstand kriegerische Jahrhunderte, fiel dann aber größtenteils dem Brand von 1792 zum Opfer. Als Ruine und Wahrzeichen steht sie heute über der Stadt. Vom Beginn der preußischen Herrschaft im Rheinland bis in die 60er Jahre war Bernkastel Kreisstadt. Mit der Gebietsreform hat es diese Funktion an Wittlich abgegeben und ist nun Teil des neuen Landkreises Bernkastel-Wittlich, der vom Hunsrück bis weit in die Eifel reicht.

Hauptattraktion der Stadt ist der bekannte Marktplatz, der mit seinen Fachwerkfronten aus touristischer Sicht den Inbegriff altdeutscher Stadtarchitektur bildet. Nahe bei den behäbig breiten Bürgerhäusern am Markt steht das ulkige Spitzhaus in der Karlsstraße, das auf winziger Fläche aufgebaut, schräg auskragend nach oben wächst.

Gleich daneben das mächtige Renaissance-Rathaus von 1608, das auch Gerichtstätte war und noch heute den Pranger mit den Inschriften: Hochgerichtliche Straff und Bürgerliche Züchtigung zeigt. Mitten auf dem Marktplatz der Michaelsbrunnen von 1606.

Auch die engen, gepflasterten Seitengassen bieten schöne Fachwerkhäuser und romantische Winkel. Das »Graacher Tor« , das einzige erhaltene Stadttor an der alten Ausfallstraße nach Graach, beherbergt das Heimatmuseum. Direkt über dem Tor und der alten Stadtbefestigung beginnen die Weinberge der Spitzenlage »Doctor«, die auch heute noch Bernkastel umrahmen.

Das Moselufer, Gestade genannt, wird beherrscht vom mächtigen Turm der Pfarrkirche St. Michael, der ursprünglich als hoher Wachtturm der Stadtbefestigung erbaut und erst später mit der Kirche verbunden wurde. Eindrucksvoll stehen auch eine Reihe von mächtigen Gründerzeitbauten aus dem vorigen Jahrhundert an der Moselfront und bezeugen den Reichtum der damals durch den Weinhandel aufblühenden Stadt.

Noch vor dem Gestade liegt das »schnuckelige«, kleine Bahnhofsgebäude der ehemaligen Moselbahn und vermittelt einen Eindruck von der Reise-Gemütlichkeit, die auf ihren Zügen geherrscht haben muss. Bernkastel-Kues hat sogar zwei Bahnhofsgebäude, aber auch die Bundesbahn-Endstation der Liesertalstrecke von Wittlich an die Mosel, als Gründerzeitbahnhof nicht ohne architektonischen Reiz, steht inzwischen ohne Gleisanschluss auf der anderen Moselseite.

Neben dem Wein ist es vor allem der Tourismus, von dem die Stadt heute lebt. Beides findet sich beim Höhepunkt der Saison, dem jährlichen Mittelmosel-Weinfest am ersten Septemberwochenende. Winzergruppen aus vielen Moselorten beteiligen sich am Festzug. Neben den Anlegestellen für Touristen- und Hotelschiffe hat die Stadt auf der Kueser Seite einen großen Hafen, der auch von Sportschiffern angelaufen wird.

 

Kues

Auf der anderen Seite der Brücke liegt Kues – im Gegensatz zum eingezwängten Bernkastel – weit ausgebreitet am flachen Flussufer entlang. Ins Auge fällt als erstes der mittelalterliche Komplex des Cusanus-Stifts, das nicht nur architektonisch interessant ist. Es handelt sich um eine der erstaunlichsten sozialen Einrichtungen Europas, die der berühmteste Sohn des Stadtteils vor über 500 Jahren ins Leben rief. Damals stiftete Nikolaus Krebs, der sich Nikolaus von Kues nannte, gemeinsam mit Schwester und Bruder ein Altersheim für 33 bedürftige Männer, welches seinen Unterhalt aus den dazu gehörenden Weinbergen schöpfen sollte. 75.000 Weinstöcke wachsen für das Stift – und das hat bis heute gereicht. Es hat gereicht durch die Zeit der Bauernkriege und der Reformation, durch den Dreißigjährigen Krieg und die Raubkriege Ludwig XIV., es hat über die französische Revolution und die Preußenherrschaft gereicht, über Inflation und die Nazizeit, über Währungsreform und Weinkrise bis heute.

Was war das für ein Mensch, der solch eine Einrichtung ins Leben rief? Ein heller Kopf jedenfalls, denn sein zwar nicht adliger, aber glücklicherweise auch nicht armer Vater ermöglichte ihm eine Ausbildung, die selbst heutzutage ungewöhnlich wäre. Deventer in Holland, Heidelberg und Padua waren die Stationen.

Schon 1425, mit 24 Jahren, hielt er Vorlesungen an der Universität zu Köln. 1426 erhielt er die Priesterweihe und entwickelte von nun an vor allem seine diplomatischen Fähigkeiten im Dienste der Kirche.

Er wirkte 1432 auf dem Konzil zu Basel und reiste anschließend als Gesandter des Papstes nach Konstantinopel. Später, von 1438-1448 war er in päpstlichen Diensten auf den deutschen Reichstagen dauernd unterwegs, fast ein Genscher des Spätmittelalters.

Und am Ende, welche Geste gegenüber der Heimat: Sein Körper ruht in einer römischen Kirche, aber sein Herz, das lässt er ganz unchristlich herausschneiden und an die Mosel bringen. Das ruht im Cusanus Stift in heimischer Erde.

Vom architektonisch sehr reizvollen Stiftskomplex führt die Straße mit einer Serie von Gründerzeit-Villen in das eigentliche alte Weindorf Kues. Hier ist das Geburtshaus des großen Kardinals beeindruckend, aber auch die schönen Fachwerkhäuser in den Dorfgassen.

 

Wehlen

Der lebendige Weinort Wehlen ist zwar politisch ein Stadtteil von Bernkastel Kues, wirkt aber auf den Besucher durchaus wie ein selbständiger Winzerort an der Mosel. Umgeben von Obstgärten und Wiesen zieht er sich am Fluss entlang, während die Weinberge mit dem berühmten Lagennamen »Sonnenuhr« am anderen Ufer liegen.

Bis 1915 gab es nur Nachen oder die Ponte, die Fähre, um zu den Weinbergen zu gelangen. Dann wurde eine Brücke gebaut, die allerdings schon 1920 bei Hochwasser zusammenbrach. 1926 wurde eine Stahlbrücke eingeweiht, die 1945 von deutschen Soldaten beim Rückzug gesprengt wurde. Wäre sie doch dem Feind in die Hände gefallen, mögen die Winzer gedacht haben. So mussten sie bis 1949 warten, bis die neue Hängebrücke fertig wurde.

Diese ungewöhnliche Brückenform an der Mosel wirkt originell. Wehlen liegt an der Bundesstraße 53, die als Umgehungsstraße um den Ort herumführt. So ist Wehlen verkehrsberuhigt und die Hauptstraße mit den Quergassen, die zur Mosel hinunterführen, zeigen alte Weinhöfe und schöne Fachwerkbauten.

Am eindrucksvollsten wirkt das barocke Zehnthaus der Trierer Kurfürsten. Diese Zehnthäuser sind in vielen Moseldörfern als eindrucksvolle Massivbauten erhalten, die Finanzämter und Lagerhäuser des Mittelalters und der Feudalzeit. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Zehnte nur ein Teil der Leistungen war, der neben Fronarbeiten und anderem erbracht werden musste, und dass die einfachen Bauern oder Winzer nicht als freie Bürger galten, sondern für den kirchlichen oder adligen Feudalherren zum Grundbesitz gehörten wie die Weinstöcke und die Äcker und eben entsprechenden Ertrag zu bringen hatten.

Ein besonderes Ausflugsziel im Stadtteil Wehlen ist die Anlage »Kloster Machern« mit dem Historischen Puppen-, Spielzeug- und Ikonenmuseum

 

Andel

Das kleine Straßendorf mit seinen gut erhaltenen alten Höfen gehörte in der Feudalzeit zur evangelischen Grafschaft Veldenz.

Der Name Andel ist verbunden mit der Geschichte der in den 60er Jahren aufgegebenen Moseltalbahn von Trier nach Bullay. Hier, etwa auf der Mitte der Strecke, hatte die Bahn ihre Betriebswerkstatt.

Nach einigem Hin und Her wegen der Frage, ob die geplante Bahn als Schmalspur (1,067 m) oder Normalspur (1,435 m) gebaut werden sollte, entstand in den Jahren 1901 bis 1905 eine durchgehende Schienenverbindung zwischen Trier – die Endstation lag gegenüber dem Trierer Hauptbahnhof – und Bullay, wo der Moselbahnhof auch gleich unterhalb des Reichsbahnhofes lag. Es gab dort sogar eine Schienenverbindung zwischen den beiden Bahnsystemen, die vor allem im zweiten Weltkrieg benutzt wurde, als die Moselbahn für die zerstörte Hauptstrecke einspringen musste um militärische Güter die Mosel entlang zu transportieren.
Die eigentliche Aufgabe der Moselbahn aber war ziviler Art: Der Transport von Anwohnern, Gütern und Touristen durch das schöne Moseltal. Dabei ging es gemächlich zu: Vier Stunden brauchte der Zug von Trier bis Bullay und die Höchstgeschwindigkeit betrug 40 km/h. Salonwagen mit großen Panoramascheiben für die Freunde der Mosellandschaft, und für die des Weins eine umfangreiche Weinkarte: Darauf begründete sich der Ruf des weit über Deutschland hinaus bekannten »Saufbähnchens«.

Ein kleiner Bummelzug zockelte da durch die herrliche Mosellandschaft, oft ohne Straßenkonkurrenz zwischen dem Grün der Weinberge und dem der Uferwiesen. Winzerdörfer und romantische Städtchen bildeten die Stationen und dazu Moselwein, der anregte, erheiterte und auch beschwipste – warum nicht, es war kein Führerschein in Gefahr.

Nicht nur Eisenbahnromantiker fragen sich heute, ob denn die Einstellung der Bahn und vor allem der konsequente Abbruch der gesamten Strecke wirklich nötig waren.

Bernkastel um 1830

 

Aktivitäten in Bernkastel-Kues

Besuch im Moselwein-Museum und der dazugehörigen Vinothek oder einem der weiteren Museen. Z.B. Heimatmuseum Graacher Tor, Historisches Puppen-, Spielzeug- und Ikonenmuseum, Zylinderhaus Museum für Oldtimer und Technik, Puppen- und Uhrenmuseum.

Besuch im Moselbad. (Hallen- und Freibad)

Fahrt mit der Panoramabahn durch Bernkastel-Kues oder dem Burg-Landshut-Express.

Minigolf oder Boule direkt am Moselufer.

Reit-Urlaub auf dem Kueser Plateau.

Besuch im Mosel-Kino.

Im Wein und Landhaus Prüm in Bernkastel-Wehlen können E-Bikes gemietet werden.

moselaufwärts nach Mülheim moselabwärts nach Graach

Informationen

Mosel-Gäste-Zentrum
Gestade 6
D-54470 Bernkastel-Kues
Tel. 06531-50019-0
Fax 06531-50019-19    
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