Zell an der Mosel

 

Stadt Zell, Verbandsgemeinde Zell, Kreis Cochem-Zell
Stadtteile: Zell, Zell-Kaimt, Zell-Merl, Zell-Barl
4103 Einwohner, 4495 ha, davon 627 ha Weinbau und 2118 ha Wald

 

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Die Stadt Zell, seit altersher Hauptort im Zeller Hamm, liegt am östlichen Scheitelpunkt dieses besonders gleichmäßig geformten Moselbogens auf dem schmalen Ufersaum. Dahinter steigen die weinbedeckten Hänge schnell an, bis zu den Wäldern, mit denen schon die Hochfläche des Hunsrücks beginnt. Als Stadtteile gehören die ehemals selbständigen Gemeinden Kaimt und Merl zu Zell, sowie das Neubaugebiet Barl. Auch der Vorort Corray, heute mit der Stadt nahtlos verschmolzen, war einst ein eigenes Dorf.

Zell war immer schon, allein wegen des Namens (=cella) für eine römische Gründung gehalten worden, obwohl es im Stadtkern keine konkreten Baureste gab. Erst 1978 wurden bei Kanalisationsarbeiten umfangreiche Funde in der Stadt selbst gemacht, die sicherstellen, dass Zell schon zur Römerzeit besiedelt war. Es fanden sich die Reste einer Badeanlage, die - wie damals üblich - mit einer Hypokausten-Heizung ausgestattet war. Das Badegebäude hatte Ausmaße von mehr als 10 x 20 m und lag im Bereich Oberstraße, Käsgasse, Mariengasse. Im gleichen Jahr noch fand man nur 150 m weiter ein längeres Stück römischer Straße mit Siedlungsspuren. Zwischen den römischen Hauptstraßen Trier-Mainz und Trier-Andernach gab es eine wichtige Verbindung, die von Wittlich nach Simmern führte und zwischen Zell und Kaimt die Mosel auf einer Furt querte. Als römische Straßenstation mit Lagerhäusern (cellae), möglicherweise auch mit einem Hafen, ist Zell entstanden.

Das wurde 1978 durch die Grabungen bewiesen, und es war vielleicht ein kleiner Trost dafür, dass die Stadt knapp 10 Jahre vorher bitter enttäuscht erleben musste, im Zuge der Verwaltungsreform den Status der Kreisstadt zu verlieren.

Schon 1222 hatte Zell die Stadtrechte erhalten, 1229 wurde die Stadtmauer mit drei Toren fertiggestellt. 1532 bei der Verteidigung Triers gegen die anstürmende Streitmacht Franz von Sickingens machten sich 300 Streiter aus dem Zeller Hamm einen Namen wegen ihrer besonderen Tapferkeit. Ihre Standhaftigkeit wurde sprichwörtlich und seitdem heißt es in Mundart: »He steiht ferm (fest) wie ein Zeller us em Hamm!« Kurfürst Richard von Greiffenklau dankte den Zellern, indem er den Sitz des trierischen Amtes für die Gegend von Burg Arras nach Zell verlegte und das schöne Schloss bauen ließ, das noch heute das reizvollste Gebäude der Stadt ist.

Brände in den Jahren 1848 und 1857 vernichteten einen großen Teil der alten Bausubstanz. Zell wurde danach mit verbreiterten Straßen wieder aufgebaut und wirkt deshalb »städtischer« als die meisten Moselstädte.

Erhalten blieb damals unter anderem das »Haus Caspary« in der Balduinstraße, ein interessanter gotischer Bau, der 1515 für den kurtrierischen Amtmann Johann von Senheim errichtet wurde. Auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1786 überstand die Feuersbrünste.

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind vor allem zwei Türme erhalten. Der »viereckige Turm« im Zeller Bachtal und der »runde Turm«, am Friedhof über der Stadt, der sich als Vordergrund für Panorama-Aufnahmen von Zell anbietet und auf fast keiner Ansichtskarte fehlt. Fast dörflich wirkt Zell dagegen in der Jacobstraße, einer schmalen Gasse mit kleinen Winzerhäusern, die bei der Pfarrkirche von der Hauptstraße abzweigt. Dort findet sich auch an der Rückseite des Schlosses die Tür der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde von Zell.

Mittelpunkt der Stadt ist der kleine Marktplatz, der die Balduinstraße, die Hauptgeschäftsstraße, mit den Grünanlagen am Flussufer verbindet. Hier steht auf einem Brunnen das Markenzeichen der Zeller Weine, die »Schwarze Katz«. Schräg gegenüber vom Rathaus wird unter den Bögen der alten Marktlaube zu mancher Gelegenheit Wein ausgeschenkt. Hier ist aber auch der Ausgangspunkt jener alten Römerstraße, die steil von der Mosel auf den Hunsrück hinaufführt und der Zell seine Entstehung verdankt.

 

Kaimt

Kaimt liegt gegenüber von Zell, ist mit ihm durch eine Fußgängerbrücke verbunden und doch in der Ortsstruktur und vor allem in der Mentalität der Bewohner »meilenweit« entfernt. Das hängt mit der Geschichte zusammen, denn Zell ist eine römische Gründung, wogegen Kaimt schon in keltischer Zeit bestand. Über zweitausend Jahre hat sich dieser Gegensatz erhalten und es erinnert schon an Asterix und seine Auseinandersetzungen mit den Römern, wenn im Jahre 1993 die Kaimter Freudenböllerschüsse loslassen, als das Moselhochwasser die Schutzmauer der Zeller überflutet und deren Innenstadt unter Wasser setzt.

Zell war stets die Stadt, dort wurde gehandelt und verwaltet seit römischer Zeit. Auch heute macht Zell, mit Geschäften, deren große Schaufenster an geraden Straßen liegen, einen kleinstädtischen Eindruck. Kaimt dagegen war Winzer-, Bauern- und Fischerdorf und ist es zum Teil bis heute geblieben. Enge, winklige Gassen mit Winzerhäusern bilden den Ortskern, Geschäfts- und Bürgerhäuser sind dort nicht zu finden. Der Verkehr auf der Bundesstraße umgeht den Ort, und die kleinen Gassen laufen hinunter zum Moselufer, wo auch kein Durchgangsverkehr die spielenden Kinder und die Spaziergänger stört.

Dieser dörfliche Charakter, die schönen Fachwerkhäuser und das sonnige Moselufer bilden den besonderen Reiz von Kaimt.

 

Barl

Oberhalb, auf der Hochfläche des Barl, liegt das Neubau- und Industriegebiet Zell-Barl. Weiter nach Norden aber ist der perfekt geschwungene Bogen des Zeller Hamm noch ungestört mit Wald und Weinbergen bedeckt. Auf dem markantesten Platz dieser Halbinsel, wo sich die beiden Moseltäler bis auf 400 Meter nähern, steht heute die Marienburg. Seit Urzeiten hat dieser besondere Platz die Menschen angezogen, die Kelten erbauten hier eine Kultstätte, die Römer eine Befestigung. Das Kloster für adlige Augustinerinnen (seit 1127) wurde vom Kurfürsten 1515 wegen »gelockerter Zucht der Chorfrauen« aufgelöst. Er ließ eine Festung dort errichten, die schließlich zerfiel. Heute steht dort eine Jugendschulungsstätte der Diözese Trier, die gotischen Reste sind in den Neubau integriert.

 

Merl

Merl ist (wie Kaimt) eine keltische Gründung, schon der fremdartig klingende Name weist darauf hin. Im Jahre 782 als Merila zum erstenmal erwähnt, liegt der Ort am Fuß des 371 Meter hohen »König« und am Eingang des weit in den Hunsrück hinaufführenden Merler Bachtals. Der heute langgestreckte Ort entstand wohl durch das Zusammenwachsen mehrerer Teile, wobei heute noch moselabwärts Spay ein wenig für sich liegt. Seit 1969 hat Merl seine Selbständigkeit verloren und ist Stadtteil von Zell. Die »Zandt von Merl« standen als Erbvögte des »Hamm« jahrhundertelang im Dienst der trierischen Kurfürsten. Das Rittergeschlecht hatte großen Einfluss im ganzen Moseltal. Es soll dafür gesorgt haben, dass die Rieslingrebe schon im 17. Jahrhundert in Merl angebaut und von dort als »Merl-Riesling« an Mosel und Rhein verbreitet wurde. Der immer noch mächtige und gut erhaltene »Zandthof« war der Stammsitz und Burghaus des Geschlechts. (Heute in Privatbesitz der Familie Treis).

Markantestes Bauwerk von Merl ist der schöne romanische Turm der ehemaligen Pfarrkirche St. Michael aus dem 12. Jh., der perfekt erhalten auf dem von Weinbergen umgebenen Friedhof steht.

Es heißt, Napoleon habe die Konventskirche des Minoritenklosters zur Pfarrkirche bestimmt und deshalb sei St. Michael verlassen worden. Abgerissen wurde die Kirche allerdings erst 1823, da war Napoleon fast zehn Jahre vertrieben und saß längst auf St. Helena.

Die damals zur Pfarrkirche umgewandelte Kirche des Minoritenklosters ist aber für den Kunsthistoriker von besonderem Interesse, da sie eine bis heute fast unversehrt erhaltene einschiffige, frühgotische Klosterkirche darstellt. Ihr Hochaltar ist einer der schönsten Antwerpener Schnitzaltäre des 15. Jhs.

In der »Zandtstraße« haben sich die »Klapperburg« und eine Reihe alter Fachwerkbauten erhalten. Bis zu sieben Adelsfamilien hatten hier ihre Burghäuser. An der Mosel beim früheren Bahnhof steht (als Rekonstruktion) der alte Eisturm.

 

Alte Ansicht von Zell

Wein- und Heimatmuseum Zell

Zell um 1830

Internetauftritt der Verbandsgemeinde Zell

Kulturverein Seitwärts-Aufwärts

Freundeskreis Synagoge Zell e.V.

»BestZeller«

Fotos von Zeller Karnevalsumzügen

 

moselaufwärts nach Briedel moselabwärts nach Bullay

Informationen

Zeller Land Tourismus GmbH
Tourist-Information
Balduinstraße 44
D-56856 Zell/Mosel
Tel. +49 (0)6542-9622-0
Fax +49 (0)6542-9622-29

 

 

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Weinlagen

Zell: Nußberg, Burglay-Felsen, Petersborn Kabertchen, Pomerell, Kreuzlay, Domherrenberg
Kaimt: Römerquelle, Rosenborn, Marienburger
Merl: Sonneck, Adler, Königslay-Terrassen, Stefansberg, Fettgarten, Klosterberg
Großlage: Schwarze Katz